60 BRÜCKENTAG

“With my little thing”

Wie im letzten Beitrag berichtet hat mein Bass Halsweh, was sich durch zunehmendes Scheppern an verschiedenen Stellen auf dem Griffbrett äußert. Der Hals hat sich im Winter offensichtlich etwas gerade gezogen – Holz arbeitet eben. Das kann ja auch so bleiben. Ein  total gerader Basshals wird ja von vielen als Idealform gesehen. Jeff Berlin zum Beispiel möchte gerne einen ”flat neck” – und er muss das wissen. Aber das Scheppern muss weg. Also müssen die Saiten hoch.

Dafür muss ich die Saitenreiter auf der Brücke bewegen, also erst die vorderer Feststellschraube lösen und dann die Reiter selbst hochschrauben. Das hatte ich ja schon mal beschrieben. Aber jetzt habe ich ja ein neues Werkzeug, dass ich bei dieser Gelegenheit gleich mal ausprobieren kann!

Tja. Ich mach’s kurz. Oder, besser gesagt: Das Tool ist zu kurz. Der Ausklapp-Inbus lässt sich von oben zwar ganz gut in die Madenschrauben einführen. Aber die Feststell-Schraube vorne am Saitenreiter ist mit dem Ding nur schwer erreichbar. Manchmal kommt’s eben doch auf die Länge an.

Aber nicht nur auf die: Das Multitool liegt satt und schwer in der Hand – was eine sehr gute Hebelwirkung beim Schrauben ergibt. Die ist vielleicht beim Einstellen des Halsstabs hilfreich. Aber nicht bei der Brücke, da braucht man Fingerspitzengefühl. Dem steht die gute Kraftübertragung aber im Weg. Man schießt sehr schnell und leicht übers Ziel hinaus.

Also nehme ich lieber das mit der Brücke mitgelieferte und mit bloßem (jedenfalls meinem 47jährigem) Auge kaum sichtbare Werkzeug zur Hand:

So geht’s. Die Saitenreiter sind jetzt minimal höher – und das Scheppern in gewissen Bünden ist deutlich weniger geworden. Um das ganz zu eliminieren und die Saiten wieder tiefer legen zu können, müssen die Bünde abgerichtet werden. Dafür mache ich alsbald mal einen Termin beim Profi.

Übrigens: Diese Einstellarbeiten möchte man mit dieser Brücke wohl eher nicht eben schnell auf einer dunklen Bühne kurz vorm Auftritt erledigen. Dafür sind andere Brückenmodelle vielleicht besser geeignet. Aber klanglich ist diese hier eben top – weil sie durch das feste verschrauben aller beweglichen Teile nirgendwo rappelt und Energie verschwendet. Das will ja auch keiner.

Also immer schön den winzigen Inbus einpacken. Und jetzt alle mitsingen:

”I’m a piccolo man
I’m a piccolo fan
With my little thing
There is no place I haven’t been!”

 

 

 

 

 

 

 

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